Filmkritik: Passengers

© Sony

Es wird kaum zu glauben sein, aber ich habe es tatsächlich geschafft, mir ein wenig Zeit einzuräumen um wieder in den Genuss eines Kinofilmes zu kommen. Du hast richtig gelesen. Kinofilm. Mit ganz vielen anderen Personen, nervigen Handylichtern und Popcorn. Ok, von alldem war nicht viel vorhanden, da die Vorstellung lediglich von sage und schreibe fünf! Personen besucht wurde.

„Passengers“, war es diesmal, der mich musikalisch sowie optisch vom Hocker hauen sollte. Na gut, ich war eher an der Story interessiert. Nach dem Trailer und dem Besuch der zwei Hauptdarsteller bei Circus Halligalli war meine Neugier geweckt.

Worum es geht: Von der Erde aus startete ein Raumschiff, besetzt mit 5000 Passagieren und mit dem Ziel, nach 120 Jahren Reise auf einem weiteren bewohnbaren Planeten zu landen. Die Passagiere befinden sich während der Reise in einer Schlafkapsel, aus der sie vor der Ankunft erwachen. Und nun zum Problem. Eine Kapsel wird durch einen Störfall vorzeitig geöffnet und der sich darin befindliche Passagier Jim Preston (Chris Pratt) erwacht nach bereits 30 Jahren.

Fazit: Verglichen mit anderen Filmen wie „Der Marsianer“ oder „Gravity“, die ein ähnliches Setting bedienen, schneidet Passengers meiner Meinung nach etwas schlechter ab. Die Idee gefiel mir, jedoch war der Film zu glatt. Die Geschehnisse waren sehr linear und vorhersehbar. Durch die schnelle Lösung der Probleme auf dem Schiff blieb die Spannung etwas auf der Strecke. Insgesamt könnte der Film einige extra Minuten und weitere Rückschläge vertragen. Aber versteht mich nicht falsch. Das ist wirklich jammern auf ganz hohem Niveau.
Schauspielerisch gibt’s keine Kritikpunkte. (Wobei ich mich an keinen Film erinnern könnte, bei dem schlechte Schauspielerische Fähigkeiten aufgefallen wären?)
Chris Pratt spielt seine Rolle sehr gut und das Drehbuch liefert hierbei die äußerst glaubwürdige Vorlage.
Als er ganz allein die Unweiten des Raumschiffs erkundet und das tut, was ihm in den Sinn kommt, erinnerte er mich an eine frühere Kindheitsvorstellung meinerseits. Hierbei stellte ich mir vor, wie geil es wäre, über Nacht in einem Kaufhaus eingeschlossen zu sein. Essen, Trinken, herumtollen wie man lustig ist. Na gut. Alleine würde auch dieser Spaß ein schnelles Ende finden.
Viel Abhilfe schafft hier auch nicht der Barkeeper und Roboter Arthur, der in dieser Zeit sein einziger Gesprächspartner ist.

So kann man es ihm doch auch nicht übel nehmen, dass er sich dazu entschließt eine weitere Person, Aurora Lane (Jennifer Lawrence) aus der Schlafkapsel zu befreien.
Und wenn wir mal ehrlich sind. Wer hätte dies nicht getan? Ich würde sogar noch mehr Personen aufwecken um der Ursache für seine fehlerhafe Kapsel auf den Grund zu gehen.

Logik: Wobei wir schon beim nächsten Thema sind. Ein riesiges Raumschiff, bepackt mit feinster Technik und es ist nicht auf Anhieb möglich die Ursache eines Fehlers, bzw. der Störung festzustellen? Really?  Na da freut man sich doch schon auf Space X.

Beim Ende bin ich jedoch überrascht worden. Ich wäre vorher jede Wette eingegangen, dass einer der Hauptcharaktere entweder beim Verlassen des Raumschiffs zur Reparatur ums Leben kommt oder sich anschließend entscheidet, den anderen wieder in den Winterschlaf zu versetzen. Allein aus Erfahrung wären dies natürlich Aufgaben, die der männliche Protagonist auf sich nehmen müsste.
Deshalb war ich doch ziemlich positiv überrascht, als das Drehbuch etwas anderes für unsere Charaktere vorsah.

Musik: Musikalisch war das Ganze stimmig. Wie so oft. Die Musik verleiht den Szenen mehr Eindruck. Ebenso war dies hier der Fall. Dramatische Szenen werden durch laute, skurrile Sounds eindrucksvoller und spannender. Bei ruhigen Szenen kommt sanftere Musik zum Einsatz.

3D: Das leidige Thema 3D. Ich weiß nicht genau warum, aber ich kann mich nicht wirklich mit Filmen in 3D anfreunden. Oft habe ich das Gefühl, dass das Ansehen in 3D nicht wesentlich viele „Vorteile“ mit sich bringt  und 2D auch genügt hätte.
Beim 3D Effekt sollen Gegenstände auf mich herabfallen, am besten überall Blut spritzen und mir das Gefühl geben, ich bin mittendrin. Fehlen solche Szenen, so ist der Film in 3D absolut sinnlos. Ich will das Gefühl haben, direkt dabei zu sein. Hardcore Henry wäre hier ein Film, den ich mir gerne in 3D angesehen hätte. First Person Action in 3D. Das bietet genau das Potential, welches ich oben beschrieben habe.
Das absolute Negativeispiel für 3D kann hier Jackass 3D genannt werden. Ein als 3D getarnter 2D Film, bei dem zahlreiche Szenen nur in 2D gefilmt und ebenso gezeigt wurden.

Schluss: Passengers ist dennoch absolut sehenswert. Ob in 2- oder 3D. Ähnlich wie bei „Der Marsianer“ kommt auch der Humor nicht zu kurz. Auch wenn sich einige Szenen aufgrund der geradlinigen Handlung vorhersehen lassen, bleibt der Film im Gesamten bis zum Ende spannend und überrascht mit untypischem Ende.

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