Mal wieder vorweg. Ich habe das Buch nicht gelesen. Ich betrachte das Lesen von Büchern ohnehin als Zeitverschwendung. Es sei denn, es sind Sachbücher. Bei diesen lerne ich immerhin noch etwas. Für das Lesen eines Buches ersterer müsste ich mich bezahlen lassen.
Zurück zum Thema. 50 shades of Grey. Hierbei muss ich erwähnen, dass ich den Film zu Hause gesehen habe. Ein Glück, dass ich derzeit keine Freundin habe, die mich dann wahrscheinlich ins Kino schleppen würde, um diesen Film anzusehen. Nach den 125 Minuten müsste ich dann zurück zur Kasse, um mein Geld zurück zu verlangen. Das Problem wäre nur, dass ich nicht in Worte fassen könnte, wieso.
Nachdem der Film zu Ende war, schwirrte mir eine Frage im Kopf herum. Wieso wird / wurde der Film so gefeiert? Wieso kaufen sich Frauen Monate vor dem Beginn einer Kinovorstellung bereits Karten?
Ich habe den Film angesehen und dachte mir nur „OK?“ „Und jetzt?“
Als „Vorspiel“ für die ganzen Pärchen da draußen kann der Film ganz sicher nicht gedient haben. Gut gemachte Pornos (Nicht die aus Deutschland) enthalten mehr Erotik und weitaus mehr nackte Haut, als im Film gezeigt wurde. Wozu also ins Kino gehen? Hunger holen bei Pornos? Ein Tabu? Wenn BDSM OK ist, wird das ja wohl auch ok sein, es sei denn es wurde vorher vertraglich nicht erlaubt. #Ironie
Kommen wir zum Film. Ich habe versucht zu verstehen, wieso er so gefeiert wird.
Zuerst eine kurze Zusammenfassung:
Anastasia (21, Jungfrau) lernt während eines Interviews den 27- jährigen Milliardär Christian Grey kennen. Sie kommen sich näher. Er zeigt ihr sein Spielzimmer und offenbart ihr also seine Vorlieben. Später kommt es zum ersten Sex. Er überreicht er ihr einen Vertrag, der das Verhältnis von Dominanz und Unterwerfung regelt. Sämtlich ohne romantische Bindung.
Nichts gegen BDSM oder anderen „Fetischen“. Jedoch dachte ich mir, welche Frau sich da nicht fragen würde, ob in meinem Hirn noch alles beisammen ist, wenn ich das machen würde. Ich lerne morgen eine Frau kennen und bevor wir uns überhaupt sexuell näher kommen, zeige ich ihr mein Spielzimmer. (Das ohne der X- Boxen!).
Sind es nicht die Frauen, die sich eher unschuldig und anständig zu Beginn geben? Ich glaube kaum eine Frau packt zu Beginn ihre tiefsten Geheimnisse und Vorlieben aus. Also wäre das sicher nicht von Vorteil es selbst zu tun 😀
Was irgendwann später hinter verschlossenen-(Schlafzimmer) Türen passiert, ist wieder eine andere Sache. Davon ist hier ja nicht die Rede. Oder ich liege komplett falsch und laufe nicht mehr mit der Zeit. Ist das ist heutzutage legitim? 😀
Vom Setting her passt das natürlich perfekt. Sie ist das unschuldige, junge, naive Mädchen. Unbefleckt dazu. Hinzu kommt der reiche, dominante Herr, der genau eine Frau in dieser Rolle braucht. Eine, die die Rolle der unterwürfigen einnimmt.
Vorerst zumindest.
Den absurden Vertrag unterschrieb sie bis zum Ende des ersten Teils ja nicht. War auch eigentlich nicht nötig. Denn wie er selbst sagte, spielte dieser keine Rolle mehr. Sie spielte unter gewissen Regeln, die sie verhandelten mit.
Der Typ scheint ja ohnehin nicht ganz rund zu laufen. Mag vielleicht auch an seiner Position zu liegen. Milliardär in Machtposition mit düsteren Geheimnissen. Fast pervers. Die Neigung oder „Liebe“ zum BDSM ist ihm ja nicht zu verübeln, aber die Art wie er sie durchsetzt oder ausleben will schon.
Vielleicht war es auch die Rolle des unterwerfenden, die in jungen Jahren zu viel für ihn war. Und jetzt nutzt er das Selbe als „Ventil“, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Man weiß es nicht…
Die Idee mit dem Vertrag ist jedoch neu. Sollte ich sie mir vielleicht auch merken? Bei einer von zehn Frauen die man kennen lernt, wird dies doch sicher auch klappen?
Schauspielerisch ist am Film wirklich nichts auszusetzen. Dakota Johnson spielt die Rolle glaubhaft. Ihr kauft man das unschuldige Mädchen sofort ab. Mit ihren 21 Jahren benutzt sie nicht einmal Schminke. (Dass das die Zuschauerfrauen nicht entsetzt?) Hinzu kommen einige Geschenke und der „Einblick“ auf ein Geheimnis, das sie sicher neugierig stimmt. (Sie ist immerhin Jungfrau und hat keine Ahnung von all dem. Wen würde das nicht neugierig machen?)
Auch Jamie Dornan wird eins mit seiner Rolle. Bei der Szene, als Anastasia meint, dass er einschüchternd ist, habe ich dasselbe gedacht wie sie. Er wirkt wirklich einschüchternd und ziemlich dominant. Man merkt zu Beginn, dass er etwas im Schilde führt und sie dabei eine Rolle spielen wird.
Außerdem muss man bedenken, dass der Film einige Nacktszenen beinhaltet, die nicht unbeachtet gelassen werden sollen. Die Glaubhaftigkeit der Rollen muss man den Schauspielern wirklich gutheißen. Ich bin mir nicht sicher, ob Emma Watson, Mila Kunis, Alexis Bledel, Lindsay Lohan und Megan Fox, welche als Hauptrolle für Anastasia spekuliert worden sind, ihre Rolle genauso gut hätten in Szene setzen können.
Hierbei spielt der Bekanntheitsgrad bei Nacktszenen eine wichtige Rolle. Unbekanntere Schauspieler sind durchaus gewillter, sich einer Nacktszene auszusetzten, als weltbekannte. (Siehe Carla Juri in ihrer Rolle bei Feuchtgebiete)
Kommen wir zurück zur Frage. Wieso wurde der Film so gefeiert?
Die Antwort für mich. Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich müsste man die Bücher gelesen haben. Die Phantasie und Vorstellungskraft ist weitaus wirkungsvoller, als vorgegebene Bilder auf einer Kino- Leinwand. Beim Lesen stellte ich mir etwas vor und bekomme nun die Interpretation des Regisseurs zu sehen.
Ich konnte mir vor dem Film kein eigenes Bild machen. Ich wartete quasi auf eine Überraschung, oder etwas, dass mir die obere Frage beantwortet. Vergebens.
Somit war der Film eher langweilig. Selbst die Sex- Szenen boten nicht viel Innovatives. Vielleicht behielten sich dies die Macher für die nächsten zwei Teile vor.
Das schlimme für mich ist es nun, dass ich mir die anderen zwei Teile ebenso ansehen muss, um ein gesamtes Urteil fällen zu können. Allein der Fairness- Halber :D. Vielleicht ändere ich auch meine Meinung.
PS: Wer sich jetzt fragt, wieso ich mir den Film gebe, ihn „scheiße“ finde und dazu noch fast 1000 Wörter dazu finde. Der Grund ist, dass ich schon länger nichts mehr veröffentlicht habe und ich mir dachte, dass es ganz interessant wäre darüber zu schreiben. Und weil es mir Spaß macht zu schreiben, was der Hauptgrund ist.
Soviel dazu, Danke fürs Lesen! Und bis zum nächsten Teil von „50 Facetten von abgefuckt“